Augsburg im Dezember

Freitag 13.12.2024:

Nach meiner Reise nach Italien, die leider viel zu kurz war, habe ich mich am Freitag den 13.12.2024 dazu entschieden kurzerhand morgens mit dem Bus nach Traunstein zu fahren um im Anschluss über München nach Augsburg zu fahren.

Ich wollte die Wasser-Lauschtour machen. Der Start ist am Augustusbrunnen in der Nähe des Rathauses.

Dieser Brunnen ist einer der berühmten Brunnen in Augsburg. Was für uns heute selbstverständlich ist, dass in einem Brunnen das Wasser spritz war im 16. Jahrhundert wirklich etwas besonders.

Denn es gebaucht viel Technik und entsprechenden Wasserdruck. Augsburg gehörte zu den ersten Städten die eben diesen Wasserdruck technisch erzeugen konnten.

Der Augustusbrunnen wurde 1594 erbaut und sollte eben den Wasserreichtum der Stadt zeigen. Und Augustus war der erste Kaiser des Römischen Reiches der hier ein Heerlager nördlich der Alpen gegründet hat. Dieses Heerlager wurde auch als Provinzhauptstadt Rätiens. Ein Grund warum die Römer genau hier ihr Lager aufgebaut haben wird sicherlich an dem Wasserreichtum liegen.

An dem Brunnen finden sich an den Ecken vier Staturen die die Flüsse der Stadt darstellen sollen. Am Brunnenpfeiler in der Mitte fällt einem direkt eine Frau auf, die aus ihren Brüsten Wasser sprühen. Dies sind die Hermen oder auch Pflockweiber, und dieses Wasser, das sie raussprühen, soll den Überfluss darstellen.

So wurde die Stadt im 18. und 19. Jahrhunderts dank des Wassers zu einer europäischen Metropole der Textilindustrie und schon im Mittelalter hat das Wasser für einen Boom des Handwerkes in der Stadt gesorgt.

Auch heute wird das Wasser erneut zur Erzeugung von Energie genutzt.

Am Lauschpunkt 2 Vorderer Lech kommen Sie zu einem Kraftwerk, welches Strom vollkommen autonom erzeugen kann. Bereits die Römer haben in der Stadt angefangen ein Kanalsystem in der Stadt zu etablieren. Heute gibt es im Stadtgebiet insgesamt 199km Fleißgewässer. Entsprechend viele Brücken gibt es in der Stadt. Was auch auffällt ist die doch sehr hohe Fließgeschwindigkeit des Wassers welche recht viel Energie liefert. Dies liegt daran, dass im Stadtgebiet ein Gefälle vom 30 Metern gibt, welches entsprechend für Energie sorgt.

Im Mittelalter wurden an den Flüssen entsprechend Mühlen erstellt um Öl, Farben und Getreide zu verarbeiten. Aber das Gewässer wurde auch als Müllabfuhr genutzt. Es muss auch diesem Grund entsprechend in der Stadt gerochen haben.

Am Lauschpunkt 3 Stadtgraben ist am alten Stadtgraben von Augsburg, und das ist der vollkommen richtige Ort zum entspannen und mitten in die Natur innerhalb der Stadt zu kommen. Sie können an dem naturnahen Bach mitten in der Stadt seltene Tierarten wie z.B. den Eisvogel beobachten, aber auch der Bieber ist hier aktiv am Werk. Das Wasser ist wirklich kristallklar, entsprechend ist es auch Lebensraum für viele Fische und andere Tiere. Hier haben Sie mitten in der Stadt die Möglichkeit ihre Seele baumeln zu lassen und können den Alltag vergessen und ganz in sich kehren. Mir hat dieser Ort in der Stadt sehr gefallen. Hier werde ich sicherlich auch in Zukunft nochmals hinkommen um einfach von stressigen Arbeitswochen abschalten zu können.

Am Lauschpunkt 4 Rotes Tor / Wassertürme ist an einem der Wahrzeichen der Stadt. Dieses Tor ist jedoch nur oben rot und ist im unteren Teil grau. Erbaut wurde es im Jahr 1604 von dem Stadtbaumeister Elias Holl. Einerseits diente das Tor als Stadttor aber auch als Statussymbol der Stadtbewohner. Das Tor war nämlich schon von weiten aus zu sehen und konnte so darstellen wie mächtig und reich die Stadt war. Links neben dem roten Tor sehen sie etwas zurückgesetzt die beiden Attraktionen, wenn es um das Thema Wasser geht. Nämlich die Wassertürme der Stadt. Diese waren für die Wasserversorgung zuständig.

Neben dem Durchgang des Tores findet sich auch die Freilichtbühne des Stadttheaters und aus diesem Grund ist der Durchgang teilweise verschlossen. Aber auch die Augsburger Puppenkiste ist in direkter Nähe zum roten Tor. Meist ist das Theater mit seinen 200 Plätzen ausverkauft.

Weiter würde die Tour dann mit der Tram Linie 2 zur Haltestelle „Sportanlage Süd P&R“ führen um dann in das Natur- und Trinkwasserschutzgebiet zu führen. Jedoch habe ich diesen Teil der Tour ausfallen lassen, da ich mich dazu entschieden habe auf dem Christkindelmarkt der Stadt zu gehen um dort noch etwas zu Essen und in der Stadt zu bummeln.

In dem folgenden Fotoalbum können Sie ein paar Bilder meines Ausfluges in die Stadt bestaunen.

Am späten Nachmittag habe ich mich dann wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Bis Bad Endorf verlief die Zugfahrt auch ohne Verspätungen. In Bad Endorf musste dann jedoch mein RE 5 Platz für einen verspäteten Fernverkehrszug aus dem Ausland machen.

Entsprechend konnte ich meinen Bus in Prien am Chiemsee nicht bekommen. Aber dies war nicht weiter schlimm, da ich so noch auf den wirklich wundschönen Weihnachtsmarkt in Prien gehen konnte.

Dort habe ich dann noch kurz was warmes als Abendessen zu mir genommen und damit die Kasse der Abiklassen aufgebessert. Jedoch müssen die armen Schüler als Abschlußfahrt nach Berlin reisen. Dieses wollen die Schüler selber eigentlich nicht, aber ihr Lehrkörper hat diese so entschieden. Mein Beileid habe ich natürlich bekundet. Wir waren alle samt, der Meinung, dass Berlin als Reiseziel für eine Abschlußfahrt ehr nicht geeignet ist. Aber leider ist die Fahrt wohl schon gebucht und so gibt es kein zurück mehr.