Triest im Dezember
Montag 09.12.2024:
Ein Tag mit ganz viel Wetter, sollte der Anreisetag nach Triest sein. In Unterwössen hatte ich morgens Schneeschauer mit etwas Regen vermischt. In Übersee überwiegend Regen und zwischen Salzburg und Spittal recht ausgiebiger Schneefall.
So war ich auf jeden Fall sehr glücklich, dass ich nicht wie ich es geplant hatte bis Villach mit dem Auto zu fahren. Den die ÖBB hatte zwischen Bischofshofen und Spittal eben Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Aus diesem Grund konnte auch meine Reise nicht wie geplant erst um kurz vor 8.00 Uhr starten, sondern musste schon um 5.59 Uhr ab Übersee los fahren. Was mich bei der ÖBB etwas aufregt, ist, dass man nicht schon weit im Voraus eine Information bekommt, von welchem Gleis der Zug losfahren wird. So kann man eigentlich recht schlecht abschätzen, ob die geplante Umsteigezeit an den Bahnhöfen ausreichen wird.
Auch war ich von der Pünktlichkeit der ÖBB nicht besonders angetan. Im Nahverkehr fuhr der Zug noch pünktlich, auch der ICE zwischen Spittal und Villach war fast pünktlich. Eine Minute Verspätung kann man als Pünktlich ansehen.
Aber der RJ 131 von Wien HBF nach Venedig hatte fast überall seine 10 Minuten Verspätung. Also ist der Fernverkehr der ÖBB auf keinen Fall besser als die DB.
Was mich am meisten Verwundert hat, ist die Tatsache, dass in dem ICE als auch in dem Nahverkehrszug von Salzburg nach Bischofshofen noch gar kein Vakuum WC verbaut war. Also fällt der Kot einfach auf die Gleise. Einziger Vorteil dieser doch ehr „mittelalterlichen“ Toilette ist, dass diese nicht verstopfen kann. Aber es ist schon ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn man weiß das sein Geschäft 1 zu 1 auf dem Gleiskörper landet.
Der Anschlusszug in Udine nach Triest ist super pünktlich losgefahren und war auch auf die Minute genau am Zielbahnhof. Was mich jedoch etwas verwundert hat, dass in dem gesamten Zug keine Information war, welcher Zug es ist. Nicht die Line und auch nicht das Ziel wurden irgendwo angezeigt, obwohl Displays vorhanden waren, aber auf diesen war einfach nur ein Black Screen. Das Einchecken in den Zug funktioniert wirklich einfach und man hat sofort die Information, dass das Ticket entwerte wurde und am Zielbahnhof bekommt man direkt die Info aufs Handy, dass nun das Ticket abgelaufen sei. Das fand ich schon recht genial. Sowas könnte man in Deutschland für die Streckentickets auch durchaus machen. Die Zugfahrt von Udine nach Triest war kurzweilig, zumal man direkt das Meer sehen kann und da kommen direkt Gefühle des Fernwehs auf.
In Triest angekommen, habe ich zuerst auf meinem Hotelzimmer eingecheckt um eben mein Gepäck zu verkleinern. Mein erster Weg war direkt ans Meer. Dort angekommen hatte ich dann eine wirklich steife Brise, dafür aber war der Blick aufs Meer um so schöner. Da bald die Sonne untergehen sollte habe ich nur etwas die Innenstadt erkundet. Später am Abend bin ich dann in der City zum Essen gegangen.
In der Stadt haben Sie wirklich an jeder Ecke die Möglichkeit gut zu essen. Am Dienstag werde ich dann die Stadt etwas mehr erkunden und mir ein paar Ecken raussuchen, die es sich zu besuchen lohnt. Jedoch kann ich jetzt schon sagen, dass die Architektur der Häuser wirklich beeindruckend ist. Auf dem Rückweg fiel mir besonders die weihnachtliche Beleuchtung an den Straßen und den Häusern direkt ins Auge.
Ein paar erste Eindrücke können Sie auf meinen Bildern im folgenden Fotoalbum erhaschen.
Dienstag 10.12.2024:
Der Dienstag in Triest sollte ganz im Zeichen der Geschichte und der Kultur stehen. Nach meinem mehr als reichhaltigen Frühstück im B&B Hotel Triest sollte dann der erste Weg mich in die Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl. Spyridon führen. Ich muss sagen, dass sich der Weg in diese Kirche wirklich gelohnt hat. Selten habe ich eine so wunderschöne Kirche gesehen. Die Ausstattung der Kirche ist wirklich überwältigend und lädt einen ein über Gott und die Welt nachzudenken.
Da ich natürlich auch weiter in die Geschichte der Stadt eintauchen wollte, habe ich mich für den Besuch des Schloss von San Giusto entschieden. Zu diesem Museum können Sie entweder mit dem Bus fahren oder innerhalb von rund 25 Minuten ab dem Hotel laufen. Ich habe mich für das Laufen entschieden. In dem Schloss befindet sich auch das Stadtmuseum.
In dem Museum können Sie die Kunst und Waffenkammer besichtigen sowie sich mit der Geschichte der Römerzeit auseinandersetzen. Die ausgestellten Exponate werden Sie überzeugen. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Besonders hat mir der Rundgang über die Mauern des Schlosses gefallen. Sie haben einen wunderschönen Blick auf die Stadt und das Meer.
Direkt in der Nähe finden Sie die Kathedrale San Giusto. Diese Kathedrale wurde im 14. Jh. erbaut.
Da damals auch schon die Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielte, wurde die Kathedrale aus zwei ehemaligen Kirchen zusammengeführt. So wurden auch Überreste einer Römischen Kirche mit verwendet. An der nicht symmetrischen Fassade kann man gut erkennen, wie diese beiden Kirchen zusammengeführt wurden. Ein Besuch der Kathedrale lohnt sich auf alle Fälle. Die Ausstattung der Kirche ist wirklich lohnswert anzusehen.
Damit war dann der Vormittag gut gefüllt und im Anschluss habe ich weiter die Stadt mit seiner Schönheit für mich erkundet. Die Fußgängerzonen sind im gesamten Stadtgebiet verteilt. Sie werden viele kleine Geschäfte finden in denen Sie die unterschiedlichsten Dinge für das tägliche Leben und den Luxus finden werden. Besonders gefällt mir an der Stadt, dass diese im Dezember nicht so überlaufen ist und Sie in den Geschäften wirklich ausreichend Zeit finden um dort zu stöbern. Aber auch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt hat seinen Reiz.
Gerne wäre ich noch an dem Nachmittag in das erste Museum für zeitgenössische Mode in Italien gegangen. Aber leider hat dieses dienstags und mittwochs geschlossen. So habe ich mich dazu entschieden meine Seele am Meer baumeln zu lassen. Die Weite des Golfs von Triest ist wirklich wunderschön anzusehen. Hier hat man die Möglichkeit über das Leben im Allgemeinen nachdenken.
Nachdem ich meine Seele ausreichend habe baumeln lassen, habe ich mich dazu entschieden in ein Restaurant zu gehen um dort typische Italienische Pizza als Abendbrot zu mir zu nehmen. Der Service sowie das Essen waren überragend gut.
Von meinem Tag finden Sie einige Impressionen in dem folgenden Fotoalbum.
Gerne möchte ich Ihnen auch ein paar Bilder vom Hafen in der Stadt zeigen. Es ist wirklich wunderschön dort einfach zu sein und die Seeluft zu genießen. Einige wirklich große Schiffe kann man am Horizont entdecken. Dies weckt in einem das Gefühl auf große Weltreise gehen zu wollen. Sehen Sie selbst.
Mittwoch 10.12.2024:
Nachdem ich wieder das wirklich reichhaltige gute Frühstück in meinem Hotel habe zu mir nehmen dürfen, habe ich erstmal meinen Rucksack für die Rückreise gepackt um zu 9.00 Uhr in das Wissenschaftsmuseum von Triest zu gehen. Das Museum ist in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Vom Hotel aus läuft man ca. 25 Minuten.
In dem Museum werden Sie viele interessante Exponate finden die Informationen zur Physik, Chemie, dem Autobau, Optik, Akustik und viele andere Naturwissenschaftliche Bereiche umfasst.
Was mich bei dem Museum besonders beeindruckt hat, ist das man viele der Exponate ausprobieren kann und direkt erleben darf welche Ergebnisse man bei der Ausführung der Experimente bekommt. Ebenfalls ist besonders gut, dass in dieses Museum Schulklassen gehen können um direkten Naturwissenschaftliche Erprobungen durchführen dürfen. Dies ist Lernen am Model.
Sie sollten den Weg auf sich nehmen und diesem Museum einfach einen Besuch abstatten.
Nach dem Besuch in dem Wissenschaftsmuseum habe ich erst einmal die überwältigenden Eindrücke aus der Ausstellung bei einem kleinen Spaziergang auf dem Gelände des Museums auf dem Gelände Magazzino 26 in Porto Vecchio gemacht und vor allem die Architektur und die Nähe zum Meer auf mich einwirken lassen. Im Fotoalbum können Sie ein paar Eindrücke erahnen.
Jedoch sollte nicht nur die Wissenschaft meinen Tag beeinflussen, sondern auch Kunst und Kultur, so habe ich einen Besuch des Museo Revoltella – Gallerie d´Arte Moderna mitten in der Stadt entschieden. Die Galerie für moderne Kunst entstand auf den Wunsch von Baron Pasquale Revoltella. Dieser hat seinen Palazzo samt seiner Einrichtung und der Bibliothek der Stadt überschrieben. Später wurde das Museum erweitert und die Sammlung durch Ankäufe vergrößert. Derzeit finden in dem Museum jedoch umfangreiche Sanierungsarbeiten statt, sodass man nur einen Teil besichtigen kann. Mir haben die Ausgestellten Kunstwerke sowie das Gebäude an sich sehr gefallen.
Auf dem Weg zum Museum habe ich erneut einen kleinen Abstecher zum Hafen gemacht um wieder frische Seeluft genießen zu können. Auch habe ich direkt in der Stadt einen wirklich guten Kaffee trinken können und das herrliche Herbstliche Sonnenwetter genossen. Besonders haben mir die viele kleinen Gassen der Stadt sehr zugesagt. Gerne möchte ich Ihnen ein paar Eindrücke geben.
Am späten Nachmittag sollte dann meine Reise nach Hause wieder beginnen. Beeindruckt hat mich vor allem im Regionalverkehr in Italien wieder die Bahnstrecke von Triest nach Udine zwischen den Alpen und der Küste des Golfes von Triest. Der Anblick des Sonnenuntergangs über der Küste wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Diese Zugverbindung sollte mehr oder minder die sein, die ohne Verspätungen von statten gegangen ist. Der RJ 130 der ÖBB aus Venedig zur Weiterfahrt nach Wien ist mit einer Verspätung von 20 Minuten in Udine angekommen und blieb dann dort auch erstmal etwas stehen um dann etwas später auf offener Zugstecke wieder zum stehen zu kommen. Aus welchem Grund der Zug einfach mitten im Nirgendwo zum stehen kam, wurde nicht mitgeteilt. In Villach wurde jedoch die Lokomotive getauscht und die Fahrt konnte dann nach einer erneuten längeren Wartezeit fortgesetzt werden. Das jedoch in Villach die Lokomotive getauscht werden müsse, wurde erst bei der Einfahrt in den Bahnhof den Reisenden mitgeteilt. Jedoch hatte ich das Glück, dass ich bereits in Villach umsteigen durfte, jedoch hat sich aufgrund des Wechsels der Lock natürlich das Abfahrtsgleis meines ICEs geändert.
Eine Information zur Gleisänderung erfolgte auch relativ spät. Überhaupt kann die ÖBB noch einiges von der Deutschen Bahn lernen! Für die Vielfahrer mit der DB unter uns, sind so ansagen, wie auf welcher Seite der Ausstieg aus dem Zug ist einfach selbstverständlich geworden. Aber auch die Ansage der Anschlusszüge ist bei der DB selbstverständlich. Ebenso wird der Zugreisende der DB darüber informiert, aus welchem Grund der Zug gerade zum stehen gekommen ist. Und wenn der Grund noch nicht bekannt ist, wird dies dem Reisenden auch das mittgeteilt und man bekommt direkt die Information, dass sich darum gekümmert wird, wie es am folge Bahnhof weiter gehen kann. Auch über spätere Anschlusszüge und mögliche Alternativen wird der Reisende der DB informiert.
Positiv bleibt jedoch zu erwähnen, dass der Schienenersatzverkehr gut funktioniert hat. Aufgrund der Busreise zwischen Spittal und Bischofshofen hatte man zumindest die Möglichkeit den Schnee und die herrliche weihnachtliche Dekoration in den Städten zu sehen. Dieser Anblick wäre aus dem Zug so nicht möglich gewesen.
Leider hatte dann aber auch die BRB RE 5 aufgrund einer Baustelle zwischen Traunstein und Freilassing eine Verspätung von rund 30 Minuten. Naja, was solls? Es war eben ein Tag mit vielen Verspätungen, aber dennoch bin ich mitten in der Nacht wieder daheim angekommen. Aber man weiß auch nie, was alles auf der Reise von Triest nach daheim mit dem Auto passieren hätte können. Staus, Unfälle und Pannen sind auch bei Autoreisen durchaus möglich.
Die Reise nach Triest wird mir sicherlich noch lange positiv in Erinnerung bleiben.