Bad Reichenhall im September

Meine Reise in die Salzstadt Bad Reichenhall sollte am 24.09.2024 nach der Teamsitzung beginnen.

Auf dieser Reise hat mich eine kleine Reisegruppe begleitet. Dieser Reisegruppe habe ich die Vorzüge der Lauschtour App nähergebracht. Entsprechend waren die Handys der Mitreisenden mit der App ausgestattet und alle hatten Kopfhörer.

Die Lauschtour dauert etwa eine Stunde ohne Rückweg und ist ca. 2 km lang. Auf dieser Tour gibt es keine Steigungen und die Wege sind entsprechend befestigt.

Der Startpunkt ist am Hotel Axelmannstein und dem Kurmittelhaus. Weiter geht es durch den Kurgarten, der Fußgängerzone und dem wichtigsten Industriedenkmal in Bayern, der Saline, weiter auf den ältesten Platz von Bad Reichenhall dem Florianplatz.

Mit dem Hotel begann 1846 die große Zeit des Kurbetriebes mit Max dem II. Heute werden weiterhin in den dem Kurmittelhaus, aus dem Jahr 1927, medizinische Anwendungen durchgeführt.

Das Objekt wurde von dem Architekten Max Littmann entworfen. Max Littmann hat unter anderen auch das Münchener Hoff Bräuhaus entworfen.

Sofern die Eingangstüre offen ist, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in das Gebäude.

Von dort aus geht es dann weiter in den prachtvollen Königlichen Kurgarten. Dieser Garten entstand im Jahr 1886 und wird je nach Jahreszeit mit tollen Blumenbeten entsprechend prächtig gestaltet. Auch kann man dort viele teils exotische Bäume begegnen sowie eine überwältigende Architektur.

Neben dem prächtigen Park gehört natürlich auch die Musik, welche in der Konzertrotunde fast täglich aufgeführt wird.

In der Wandelhalle haben Sie die Möglichkeit sich mit der Solle den Mund zu gurgeln um etwas gegen Husten und Schnupfen zu machen. Die Solle in der Wandelhalle ist bereits stark verdünnt, aber den Salzgehalt kann man dennoch gut schmecken.

Mit dem Gradierhaus haben Sie die Möglichkeit eine weitere Kuranwendung zu machen. Hier können Sie beim aktiven Atmen die salzhaltige Luft, welche ähnlich wie Meeresluft ist, genießen und etwas gutes für ihre Lunge tun.

Das Gradierhaus wird von April bis Oktober betrieben.

Wenn Sie das Gradierhaus hinter sich lassen kommen Sie zu dem AlpenSole-Springbrunnen, welcher fast das ganze Jahr im Betrieb ist. In der Mitte des Brunnens können Sie den starken Riesen (Atlas), welcher in der griechischen Mythologie für das Tragen des Himmelsgewölbes zuständig war, sehen.

An dem Brunnen können Sie es sich auf den dort aufgestellten Stühlen gemütlich machen und die Parkanlage mit seiner vollen Pracht auf sich einwirken lassen.

Weiter geht es dann zu dem Königlichen Kurhaus, in dem früher für die Kurgäste Tee-, Kaffee- und Rauchersalons sowie auch Leseräume untergebracht waren. Heute ist das Haus eher etwas für Hochzeiten und Kongresse. Das Gebäude wurde ebenfalls von Max Littmann entworfen. Direkt gegenüber ist die Evangelische Kirche, welche extra für die protestantischen Kurgäste gebaut wurde, damit diese ihrer Messe folgen konnten.

Direkt in der Nähe findet sich der Ortenaupark. Hier findet sich unter anderem ein Barfußweg.

In der Fußgängerzone, welche in den 1970er Jahre entstand, finden sich viele kleine Geschäfte, Kaffees und Restaurants in denen man das Leben genießen kann. Die Fußgängerzone war bei der Entstehung die zweite in Bayern neben München.

In Bad Reichenhall finden sich übrigens im gesamten Stadtgebiet verteilt 52 Brunnen, weshalb die Stadt unter anderm auch den Namen Brunnenstadt bekommen hat.

Beim Schlendern durch die Stadt bekommt man durchaus den Eindruck man sei in Italien im Urlaub. Diesen Eindruck haben einige der Mitreisenden so geschildert.

Mit dem Café Reber in der Fußgängerzone finde sich ein Exportschlager aus Bad Reichenhall. Die Firma Reber wurde 1865 in München gegründet und zog 1936 nach Bad Reichenhall um. Heute wird in dem Stadtteil Marzoll produziert. In dem Stammhaus in der Fußgängerzone, können Sie sich die genialen Mozartkugeln auf der Zunge zergehen lassen. Eine gute Tasse Kaffee sollte dabei nicht fehlen.

In der Kur-Apotheke wurde durch den Apotheker Andreas Mack 1856 ein weiterer Exportschlager erfunden, das Latschenkiefern Öl. Auch heute gibt es noch ein Geschäft der Firma Mack in Bad Reichenhall. Alternativ können Sie natürlich die Naturprodukte natürlich auch online bestellen.

Die mehr als bewegte Geschichte der Aegidi-Kirche kann ihr gut ansehen. Die Spuren des großen Stadtbrandes des Jahre 1834 sind noch deutlich erkennbar. Ein Blick in die Kirche lohnt sich selbstverständlich. Direkt vor der Kirche haben Sie, vor allem bei warmem Wetter, die Möglichkeit frisches Trinkwasser zu sich zu nehmen.

Weiter geht es dann zu dem Rathausplatz mit seinem Brot Haus und dem Rathaus selbst. Das Bort Haus war im Mittelalter eine Art Kontrollstelle, die Bäcker durften nur dort ihr Brot verkaufen. So wollte die Stadt sicherstellen, dass das Brot für die Arbeiter der Saline den Qualitätsansprüchen gerecht wurde. Auch der Preis war vorgegeben. Dies wurde natürlich nicht aus Menschenfreundlichkeit gemacht, sondern vielmehr war der Gedanke dahinter, dass die Arbeiter in der Saline auch ihre Leistung erbringen konnten. Der Salzhandel war eben für das ganze Herzogtum wichtig.

Die Bemalung des Brothauses und des Rathauses stammen aus den 1920er Jahren.

Am Rathaus gibt es zwei wichtige Bildnisse. Einmal ist das der Heiligen Rupertus mit einem Salzfass in der Hand, er soll im 7. Jahrhundert die Solequellen wiederentdeckt haben nach dem diese Verschüttet gewesen sein sollen. Die erste schriftliche Erwähnung der Saline stammt aus dieser Zeit. Weiter rechts am Gebäude findet sich der Bayrische König Ludwig I. Er hält das Gebäude der alten Saline in den Händen. Den König Ludwig I hat die alte Saline nach dem großen Brand wieder aufbauen lassen.

Die alte Saline wurde in den Jahren 1838 bis 1851 erbaut. Sie ist eines der wichtigsten Industriebauten in Bayern. Was man den Gebäuden auf den ersten Blick ansehen kann, ist das König Ludwig I ein Architekturliebhaber war. Die Saline wurde im Neoromanischen Stiel erbaut. Auch an die Kapelle für Rupertus, den Salzheiligen, wurde gedacht. Die Bedeutung des Salzes sollte sich natürlich auch in den Bauten wieder spiegeln. Die Gebäude wurden extra weit auseinander gebaut, damit sich sowas wie der große Brand nicht wiederholen konnte. Bis heute läuft in dem Haupthaus noch die Originaltechnik aus dem Jahr 1844. Ein Blick in das Gebäude lohnt sich. Meistens sind die Türen offen. Eine Besichtigung der alten Saline ist möglich. Sie können dann auch in die Unterwelten von Bad Reichenhall eintauchen.

Der Florianiplatz ist der älteste Platz der Stadt Bad Reichenhall und auch gleichzeitig der Zielpunkt der Lauschtour durch Bad Reichenhall. Dieser Platz wurde bei dem großen Brand im Jahr 1834 verschont. Die Häuser rund um dem Platz stammen aus der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts. Auf dem Brunnen in der Mitte des Platzes ist Florian als Statur abgebildet. Bei gutem Wetter hat man die Möglichkeit die Predigtstuhlbahn gut zuerkennen.

Wenn man durch Bad Reichenhall schlendert, hat man direkt das Gefühl man sei im Urlaub. Irgendwie strahlen die Gassen und Plätze der Stadt ein gewisses Gefühl von Italien oder gar dem süden Frankreichs aus. Und wenn man schon im kulinarischen Ausland ist, muss man natürlich auch entsprechend gute Speißen zu sich nehmen. Diese kann man sehr gut in der Nähe des Rathauses in dem Restaurant Hünn's in bester Lage genießen. Der Flammkuchen dort ist wirklich überragend gut und im Preis- / Leistungsverhältnis einfach unschlagbar.

Einen besonderen Dank möchte ich dem überaus freundlichen Servicepersonal vor Ort aussprechen. Die auch bei starker Arbeitsbelastung immer freundlich und zuvorkommend sind. Ebenso geht ein Dank an das Team in der Küche, die einfach gute Gerichte zaubern können.

Gerne können Sie sich auf den Bildern von der Schönheit der Stadt überzeugen. Ein Ausflug nach Bad Reichenhall lohnt sich auf alle Fälle.