Nürnberg im November

Meine Reise nach Nürnberg fand am Samstag den 16.11.2024 statt. Gestartet habe ich wieder recht früh ab dem Bahnhof Bergen in Oberbayern. Meine Fahrt sollte mich über München nach Nürnberg treiben. Aufgrund der Witterung lag leider eine Weichenstörung auf der Strecke zwischen Übersee und Bernau am Chiemsee vor. Wobei man sagen muss, dass dieser Streckenabschnitt gerade erst neu gemacht wurde. Entsprechend konnte der RE 5 nur mit verringerter Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt fahren. In München hatte der Zug eine Verspätung von ca. 15 Minuten, was aber auch nicht wirklich weiter schlimm war, da so die Wartezeit in München auf den Anschlusszug nach Nürnberg sich entsprechend verkürzte und man so nicht so lange in der Kälte am Bahnhof aushaaren musste. Aus negativen Ereignissen kann man auch immer etwas positives für sich machen. Man muss nur mal den Blickwinkel ändern.

Man sollte sich auch die Frage stellen, wie oft steht man auf der A8 im Stau? Die Staus auf der A8 sind in der Regel länger und man verliert noch mehr Zeit auf der Strecke von Bergen (Oberbayern) nach München.

Der Zug von München nach Nürnberg war dann 4 Minuten zu früh in Nürnberg. Auch das ist überraschend, da man ja eigentlich eine 4 Minuten längere Zugfahrt gebucht und bezahlt hat.

In Nürnberg angekommen, war dann mein erster Weg zum U-Bahnhof am Hauptbahnhof um mit der U2 zum Opernhaus zu kommen. Von dieser U-Bahnhaltestelle kann man direkt zu dem DB Museum Nürnberg laufen. Der Weg von der Haltestelle zum Museum sind keine 5 Fußminuten.

Bereits das Gebäude des Museums von außen macht einen neugierig und lädt ein das Museum weiter zu erkunden.

Bereits der Eingang zu dem Museum erinnert einen an Bahnhof, auf dem gerne ist. Im Erdgeschoss können Sie sich mit der Geschichte der Bahn auseinandersetzten. Die Grundlagen für die Bahn kommen aus dem Bergbau. Sie können den ältesten noch erhaltenen Personenwagen Nr. 8 bestaunen. Darüber hinaus können Sie sich mit der Industrialisierung und der Gründung der Reichsbahn beschäftigen. Die Bahn war nämlich ein wirklicher Erfolg für die Wirtschaft und auch die Gesellschaft.

In der Fahrzeughalle haben Sie die Möglichkeit sich viele Interessante Exponate zur Eisenbahn für sich erfahrbar machen. Besonders beeindruckend ist der Nachbau des Adlers, der auf eine der ersten Bahnstrecke von Führt nach Nürnberg gefahren ist. Jedoch können Sie auch den ICE als modernen Fernverkehrszug begutachten. Jedoch fand ich besonders den Salonwagen des bayrischen König Ludwig II. So würde ich gerne auch auf Reisen gehen. Dieser hat schon etwas von Luxus. Allgemein sind im Erdgeschoss viele interessante Exponate zur Bahngeschichte.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die wohl schlimmste Zeit für die Bahn eingeräumt. Die Ausstellung setzt sich eindrucksvoll mit der NS-Zeit auseinander. Es wird explizit auf die Zugfahrten in den Tod eingegangen. Zuerst wurden noch Personenwagen für die Deportation von Juden, Sinti und Roma und andere Bevölkerungsgruppen genutzt, dies war jedoch nicht lange so. Später wurden dann Güterzüge genutzt und für den Transport der Menschen wurde der Preis für eine Fahrt in der dritten Klasse in Rechnung gestellt. Viele Menschen staben bereits auf der Zugfahrt in die Konzentrationslager im Osten. Sich mit dieser Zeit auseinander zu setzten ist schon sehr bedrückend. Solche Zeiten dürfen auf keinen Fall wieder kommen.

Im ersten Obergeschoss wird dann auf die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg eingegangen. So selbstverständlich auf den Wiederaufbau der Bahn sowie die Zeit der Teilung von Deutschland, wo es zwei Bahnen in Deutschland gab. Beeindruckend fand ich den "Allerhöchsten Wartesaal" und die Bedeutung der Bahnhöfe im Allgemeinen. Es wird der Frage nachgegangen, womit verbringt ein Reisender Zeit auf dem Bahnhof. Welche Auswirkungen hat dies auf den Raum Bahnhof. Auch der Frage, welche Bedeutung hat ein Bahnhof für eine Stadt und das Soziale Leben in der Stadt. Es sind Querschnitte von bedeutenden Bahnhöfen in Deutschland, wie z.B. Berlin, Leipzig im Wandel der Zeit. Es wird selbstverständlich auch der Frage nachgegangen, wie können die Weichen für die Zukunft der Bahn gestellt werden und welche Herausforderungen sind hierbei zu meistern. Im ersten Obergeschoss können Sie auch eine Modellbahnanlage mit seinen Modellen erkunden.

Derzeit findet sich auch im ersten Obergeschoss die Sonderausstellung zur Toilette in der Bahn. In dieser Ausstellung können Sie neben den Exponaten zum Zug WC auch Videos von Peterle Sky zur Frage, was passiert, wenn man heimlich auf dem Bahn WC raucht oder wo geht der Lockführer zur Toilette.

Im zweiten Obergeschoss des Museums findet sich auch das Museum für Kommunikation. Hier geht es vor allem um die Moderne Kommunikation mit Telefon, Handy und Internet. Aber auch um die Rohrpost. Viele Exponate laden zum Bestaunen ein. Es gibt auch eine Schreibwerkstatt für Groß und Klein. Derzeit findet sich auch eine Sonderausstellung zum Thema Hassrede im Internet auf dieser Etage. Zusätzlich haben die kleinen Besucher auf dieser Etage das sagen in der KIBALA (Kinder-Bahnland) und Opa Adler.

Alles im allen kann man zu diesem Museum ausführen, dass sich ein Besuch lohnt. Es finden sich unzählige Exponate zum Thema Bahntechnik und Bahngeschichte. Für den Besuch des Museums sollten Sie sich ausreichend Zeit einplanen.

Nach dem Besuch des DB Museum entschied ich mich dazu einen Bummel in der Stadt zu machen um die Eindrücke auf mich wirken zu lassen.

In der Stadt angekommen konnte ich bereits die ersten Vorboten zum Christkindelmarkt entdecken. Und am Weisen Turm waren bereits erste Weihnachtsmarktbuden aufgebaut und Sie konnten hier die Typischen Leckereien eines Weihnachtsmarktes zu sich nehmen. Auch die Aufbarbeiten zum Christkindelmarkt am Hauptmarkt der Stadt laufen auf Hochtouren.

Besonders aufgefallen ist mir die Kunst im öffentlichen Raum.

Beim Schlendern durch die Stadt stoß ich auf das Henkerhaus direkt an und über der Pegnitz. Das Museum wird von dem Verein „Geschichte für alle e.V.“ betrieben. In dem Museum geht es vor allem um das Mittelalter und die Rechts- und Kriminalgeschichte sowie die Henker. Auf der Web-Seite zum Museum wird die Ausstellung wie folgt beschrieben.

„In der Ausstellung im Henkerhaus werden all diese Aspekte (…) vorgestellt und um grundlegende Informationen zum mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtssystem ergänzt. Dabei geht es Geschichte Für Alle e.V., in dessen Trägerschaft sich die Ausstellung befindet, jedoch nicht darum, die Grausamkeiten und die Brutalität des vormodernen Strafens in den Vordergrund zu rücken, sondern dieses und dessen Akteure in den jeweiligen Zeitkontext einzuordnen.“ Zitat: Henkerhaus, Lesedatum 16.11.2024

Neben dem Henkerhaus werden viele andere sehr interessante Dinge durch den Verein betrieben und erforscht. So können Sie regelmäßig thematische Stadtführungen buchen.

Das Henkerhaus ist wirklich mitten in der Altstadt und sehr gut Fußläufig zu erreichen.

Einen Vorteil hat eine Reise mit dem Zug von Nürnberg in dem Chiemgau besonders inne. Zu einem fuhr ich mit dem RE 1 direkt über die Schnellfahrstrecke Nürnberg - München direkt an der A9 vorbei und konnte wieder aus dem Zug die gestressten Autofahrer beobachten. Der Zug war eindeutig schneller als die PKWs auf der A9. Und ein weiterer Vorteil einer Zugfahrt ist, dass Sie sich einfach trieben lassen können und durchaus die Möglichkeit haben einen kleinen Powernap machen können ohne, dass Sie in einen Unfall verwickelt werden.

Abschließend kann ich sagen, dass sich der Tag in Nürnberg wieder gelohnt hat. Aber Nürnberg hat noch weitaus mehr zu bieten. Eine weitere Reise in die Stadt an der Pegnitz wird stattfinden. Auf meinen Bildern können Sie einen kleinen Einblick in die Schönheit der Stadt erkennen.